Das hebräische Wort für Geist (rúach) kann ausserdem für Atem, Hauch oder Wind stehen. Es bezeichnet also auch eine physisch wirksame Kraft, die, wenn sie von Gott ausgeht, von den meisten Übersetzern ebenfalls mit Geist Gottes wiedergegeben wird, dies jedoch meist nur an einer gewissen Stelle (1.Mose 1:2).
Rein sprachlich gesehen wäre dies nirgendwo falsch, achtet man jedoch auf den alles entscheidenden Kontext, erkennt man, dass es sich um einen Interpretationsfehler handelt, welcher hier durch den Glauben an die heidnisch fundierte Dreieinigkeitslehre hervorgerufen wird.
In allen folgenden Schriftstellen ist jeweils von derselben physisch wirksamen Kraft Gottes die Rede.
ZB, 1. Mose 1:1,2
Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde. 2Und die Erde war wüst und öde, und Finsternis lag auf der Urflut, und der Geist Gottes bewegte sich über dem Wasser.
ZB, 1. Mose 8:1
Da dachte Gott an Noah und an alles Wild und alles Vieh, das bei ihm in der Arche war. Und Gott liess einen Wind über die Erde wehen, und das Wasser sank.
ZB, 2. Mose 15:8-10
8Beim Schnauben deines Zorns staute das Wasser sich, stellten die Wogen sich auf wie ein Damm, erstarrten die Fluten im Herzen des Meers. / ... / 10Du hast mit deinem Atem geblasen, das Meer hat sie bedeckt, sie versanken in mächtigem Wasser wie Blei.
ZB, Psalm 33:6
Durch das Wort des HERRN (JHWH nach BHS.IÜ) sind die Himmel gemacht und durch den Hauch seines Mundes ihr ganzes Heer. 7Er fasst das Wasser des Meeres wie mit einem Damm, in Kammern legt er die Fluten.
In der Übersetzung des Alten Testaments von Prof. Dr. Naftali Herz Tur-Sinai, einem Gelehrten der hebräischen Sprache, wird auch 1.Mose 1:2 passend zum Kontext wie folgt wiedergegeben:
JAT, 1. Mose1:2
Die Erde aber war bloß und bar, und Dunkel lag über dem Grund, und Gottes Windhauch wehte über die Wasser.