Fehlinterpretationen von Bibeltexten könnten vermieden werden, würde man auf die Regeln der Bibel selbst achten. Die oberste Regel, welche für ein gutes Verständnis der Bibel und das Vermeiden von Fehlinterpretationen erforderlich ist, wird in 2.Timotheus 3:16,17 aufgeführt, wo unter anderem gesagt wird, dass die ganze Schrift von Gott stammt.

 

Dies bedeutet logischerweise, dass sie sich nicht widersprechen kann. Ansonsten würde das heissen, dass Gott sich selbst widersprechen würde. Eine solche Schlussfolgerung wiederum, würde die Souveränität Gottes in Frage stellen. Die Bibel muss also unbedingt als ein ganzes, zusammenhängendes Werk betrachtet werden.

Folglich kann es nicht erstrebenswert sein, einzelne Schriftstellen aus dem Zusammenhang zu reissen, um sie für die Bekräftigung eigener Ansichten zu zitieren. Eine Lehre lässt sich nur dann durch die Bibel bestätigen, wenn sie von der ganzen Schrift gestützt wird. Es ist nicht möglich, dass sich verschiedene Passagen widersprechen.

 

Zum Begriff „Lehre“ muss an dieser Stelle noch etwas Wichtiges ergänzt werden. Grundsätzlich darf keine christliche Glaubensgemeinschaft von "ihren" Lehren sprechen. Die Bibel spricht von den Lehren Gottes, welche unser Herr Jesus Christus im Auftrage seines Vaters des Allmächtigen, Jahwe, die Menschen lehrte. Eine Glaubensgemeinschaft kann nur ihre Erkenntnisse bezüglich dieser Lehren mit anderen teilen.