Zwei verschiedene Hoffnungen
Die Bibel berichtet von zwei verschiedenen Hoffnungen auf ewiges Leben, einerseits diese vom ewigen Leben im wiederhergestellten Paradies auf Erden, von welcher hauptsächlich im sogenannten Alten Testament berichtet wird.
Andererseits gibt es die Hoffnung auf die Unsterblichkeit im Himmel, um die ersten tausend Jahre im Reich Gottes als Könige und Priester zu dienen, das heisst unter Jesus Christus, dem König der Könige und Hohepriester für die Ewigkeit, über die Menschen auf der Erde zu regieren.
LB, Matthäus 5:5-10
5 Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen. / ... / 10 Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.
Die Bibel sagt es unmissverständlich; das bevorstehende Königreich Gottes wird sowohl aus einem himmlischen Teil wie auch aus einem irdischen Teil bestehen:
EB, Matthäus 6:10
dein Reich komme; dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden!
LB, 2.Petrus 3:13
Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.
Konzentrieren wir uns hier auf den himmlischen Teil des Königreiches Gottes, auf den neuen Himmel. (Zur neuen Erde siehe: Das Paradies)
Was ist die "kleine Herde"?
Die Botschaft des gesamten NT bezieht sich hauptsächlich auf den himmlischen Teil des Königreiches Gottes, welches in Daniel 2:44 bereits angekündigt wurde und von welchem Jesus Christus später ausführlich berichtete, als er auf der Erde lebte.
Diese Botschaft ist in erster Linie an jene gerichtet, die unter anderem als „kleine Herde“ bezeichnet werden, bestehend aus jenen, welche später unter Jesus Christus vom Himmel aus für tausend Jahre über die Erde regieren werden, bis dieser alle Feinde vernichtet hat und das Königreich seinem Gott und Vater wieder übergibt. Danach wird Jahwe wieder allein herrschen.
ME, Lukas 12:32
Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn eurem Vater hat es gefallen, euch das Reich (Gottes) zu geben.
SB, Offenbarung1:5,6
und von Jesus Christus, dem treuen Zeugen, dem Erstgeborenen aus den Toten und dem Fürsten über die Könige der Erde. Ihm, der uns geliebt hat und uns von unseren Sünden gewaschen hat durch sein Blut, 6und uns zu Königen und Priestern gemacht hat für seinen Gott und Vater – Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
EÜ, 1.Korinther 15:23-28
Es gibt aber eine bestimmte Reihenfolge: Erster ist Christus; dann folgen, wenn Christus kommt, alle, die zu ihm gehören. 24Danach kommt das Ende, wenn er jede Macht, Gewalt und Kraft vernichtet hat und seine Herrschaft Gott, dem Vater, übergibt. 25Denn er muss herrschen, bis Gott ihm alle Feinde unter die Füße gelegt hat. 26Der letzte Feind, der entmachtet wird, ist der Tod. 27Sonst hätte er ihm nicht alles zu Füßen gelegt. Wenn es aber heißt, alles sei unterworfen, ist offenbar der ausgenommen, der ihm alles unterwirft. 28Wenn ihm dann alles unterworfen ist, wird auch er, der Sohn, sich dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott herrscht über alles und in allem.
Wie wird die kleine Herde noch genannt?
Der Begriff „kleine Herde“ beschreibt die Auserwählten Gottes (das geistige Israel oder Israel Gottes) in der Zeit, wo sie noch gemeinsam mit den „anderen Schafen“ auf der Erde leben. Für die Zeit, in der sie ihre himmlische Berufung ausüben werden, findet man in der Bibel eine Reihe weiterer Bezeichnungen.
Die vielen verschiedenen Begriffe, welche auf die kleine Herde angewandt werden, erscheinen auf den ersten Blick vielleicht etwas verwirrend, wenn man aber aufmerksam liest, erkennt man die Zusammenhänge.
ME, Galater 6:15,16
15Denn weder auf die Beschneidung noch auf das Unbeschnittensein kommt es an, sondern nur auf eine »neue Schöpfung« (2.Kor 5,17); 16und alle, die nach dieser Richtschnur wandeln werden: über die komme Friede und (göttliches) Erbarmen, nämlich (oder: das heißt) über das Israel Gottes!
EB, 1.Petrus 2:9
Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, eine heilige Nation, ein Volk zum Besitztum, damit ihr die Tugenden dessen verkündigt, der euch aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht berufen hat;
EÜ, Offenbarung3:12
Wer siegt, den werde ich zu einer Säule im Tempel meines Gottes machen und er wird immer darin bleiben. Und ich werde auf ihn den Namen meines Gottes schreiben und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das aus dem Himmel herabkommt von meinem Gott, und ich werde auf ihn auch meinen neuen Namen schreiben.
EB, Offenbarung5:9,10
Und sie singen ein neues Lied und sagen: Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet worden und hast durch dein Blut Menschen für Gott erkauft aus jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk und jeder Nation 10 und hast sie unserem Gott zu einem Königtum und zu Priestern gemacht, und sie werden über die Erde herrschen!
ZB, Offenbarung7:3-8
und sprach: Fügt Land und Meer und Bäumen keinen Schaden zu, bis wir die Knechte unseres Gottes mit einem Siegel auf der Stirn bezeichnet haben. 4Und ich vernahm die Zahl derer, die ein Siegel empfangen hatten, hundertvierundvierzigtausend waren es, die ein Segiel empfangen hatten, aus jedem Stamm der Söhne Israels: 5aus dem Stamm Juda zwölftausend, die ein Siegel empfangen hatten, aus dem Stamm Ruben zwölftausend, aus dem Stamm Gad zwölftausend, 6aus dem Stamm Asser zwölftausend, aus dem Stamm Naftali zwölftausend, aus dem Stamm Manasse zwölftausend,7aus dem Stamm Simeon zwölftausend, aus dem Stamm Levi zwölftausend, aus dem Stamm Issachar zwölftausend,8aus dem Stamm Sebulon zwölftausend, aus dem Stamm Josef zwölftausend, aus dem Stamm Benjamin zwölftausend, die ein Siegel empfangen hatten.
LB, Offenbarung14:1-3
Und ich sah, und siehe, das Lamm stand auf dem Berg Zion und mit ihm hundertvierundvierzigtausend, die hatten seinen Namen und den Namen seines Vaters geschrieben auf ihrer Stirn. 2Und ich hörte eine Stimme vom Himmel wie die Stimme eines großen Wassers und wie die Stimme eines großen Donners, und die Stimme, die ich hörte, war wie von Harfenspielern, die auf ihren Harfen spielen. 3Und sie sangen ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier Gestalten und den Ältesten; und niemand konnte das Lied lernen außer den hundertvierundvierzigtausend, die erkauft sind von der Erde.
EÜ, Offenbarung21:1-17
Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, auch das Meer ist nicht mehr. 2Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel herabkommen; sie war bereit wie eine Braut, die sich für ihren Mann geschmückt hat. 3Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen: Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen, und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen sein. / ... / 9Und es kam einer von den sieben Engeln, die die sieben Schalen mit den sieben letzten Plagen getragen hatten. Er sagte zu mir: Komm, ich will dir die Braut zeigen, die Frau des Lammes. 10Da entrückte er mich in der Verzückung auf einen großen, hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem, wie sie von Gott her aus dem Himmel herabkam, 11erfüllt von der Herrlichkeit Gottes. Sie glänzte wie ein kostbarer Edelstein, wie ein kristallklarer Jaspis. 12Die Stadt hat eine große und hohe Mauer mit zwölf Toren und zwölf Engeln darauf. Auf die Tore sind Namen geschrieben: die Namen der zwölf Stämme der Söhne Israels. 13Im Osten hat die Stadt drei Tore und im Norden drei Tore und im Süden drei Tore und im Westen drei Tore. 14Die Mauer der Stadt hat zwölf Grundsteine; auf ihnen stehen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes. 15Und der Engel, der zu mir sprach, hatte einen goldenen Messstab, mit dem die Stadt, ihre Tore und ihre Mauer gemessen wurden. 16Die Stadt war viereckig angelegt und ebenso lang wie breit. Er maß die Stadt mit dem Messstab; ihre Länge, Breite und Höhe sind gleich: zwölftausend Stadien. 17Und er maß ihre Mauer; sie ist hundertvierundvierzig Ellen hoch nach Menschenmaß, das der Engel benutzt hatte.
Im Himmel werden die von der Erde erkauften Auserwählten, die den Namen Gottes als Siegel auf ihrer Stirn tragen, also als „heilige Nation, heilige Stadt, neues Jerusalem, die hundertvierundvierzigtausend, die Braut“ oder „die Frau des Lammes“ bezeichnet.
Die Art und Weise, wie ihre Zahl, 144'000, beschrieben wird, lässt erkennen, dass sie von hoher Bedeutung ist. Sie ist also mit Sicherheit buchstäblich zu verstehen, so wie beispielsweise das Parlament eines Staates auch aus einer festgelegten Anzahl an Parlamentariern besteht.
Dieses neue Jerusalem ist sozusagen ein neuer Stadtteil des „Jerusalem droben“. Dieses Jerusalem droben, die Mutter, ist identisch mit der Frau, zwischen deren Samen und dem Samen der Schlange Feindschaft herrscht.
SB, 1.Mose3:15
Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen: Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.
ME, Galater 4:26
Das Jerusalem droben dagegen ist eine Freie, und dies (Jerusalem) ist unsere Mutter;
EÜ, Hebräer 12:22
Ihr seid vielmehr zum Berg Zion hingetreten, zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, zu Tausenden von Engeln, zu einer festlichen Versammlung
Wer sind die "anderen Schafe"?
Jene aus der kleinen Herde sind jedoch nicht die Einzigen, die ewiges Leben erlangen können. Wie die Bezeichnung schon sagt, handelt es sich bei der kleinen Herde nur um einen kleinen Teil der Schafe, von denen Jesus in Johannes 10:26-28 spricht.
Es ergäbe auch keinen Sinn, alle Schafe zu Königen und Priestern zu machen, welche dann über eine Erde herrschen sollten, auf welcher es nur noch Tiere und Pflanzen gäbe. Es muss folglich noch „andere Schafe“ geben.
SB, Johannes10:16
Und ich habe noch andere Schafe, die nicht aus dieser Schafhürde sind; auch diese muss ich führen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde und ein Hirte sein.
Wer die Meinung vertritt, es handle sich bei diesen „anderen Schafen“ um die nichtjüdischen Christen, welche ebenfalls in den Himmel kommen, lässt den Vorsatz Jahwes, die Erde zu bevölkern, ausser Acht. Es war nie die Rede davon, dass Adam und Eva nach einiger Zeit in den Himmel kommen würden, falls sie nicht sündigten. (Siehe: Das Paradies)
Nichtjüdische Christen mit himmlischer Berufung gehören ebenfalls zur „kleinen Herde“. Wie der Vergleich zeigt, weicht die prophetische Aufzählung der Stämme in Offenbarung 7:4-8 (siehe oben) von der gewöhnlichen Aufzählung in 4. Mose 1:17-47 ab.
ZB, 4.Mose 1:17-49
17Und Mose und Aaron holten diese Männer, die namentlich bestimmt worden waren. / ... / 21...vom Stamm Ruben / ... / 23...vom Stamm Simeon / ... / 25...vom Stamm Gad / ... / 27...vom Stamm Juda / ... / 29...vom Stamm Issaschar / ... / 31...vom Stamm Sebulon / ... / 33...vom Stamm Efraim / ... / 35...vom Stamm Manasse / ... / 37...vom Stamm Benjamin / ... / 39...vom Stamm Dan / ... / 41...vom Stamm Asser / ... / 43...vom Stamm Naftali... / ... / 49Den Stamm Levi sollst du nicht mit den Israeliten mustern und zählen
Während der Stamm Manasse in der Offenbarung zweimal aufgeführt ist, da er gemeinsam mit dem Stamm Ephraim den Stamm Joseph bildet, ist der Stamm Dan nicht vertreten, es werden also nicht alle Söhne Israels aufgezählt.
Noch wichtiger ist jedoch, dass Johannes seine Vision aufgrund der im Vorangehenden erwähnten Ereignisse erhielt, die von Pfingsten des Jahres 33 v. Chr. an eingetreten waren. Im Hinblick auf diese Ereignisse enthüllte die Vision, in der Johannes diejenigen sah, die mit dem Lamm (das vom natürlichen Israel verworfen worden war) auf dem himmlischen Berg Zion standen, die Zahl der zu diesem „geistigen Israel“ Gottes Gehörenden: 144'000, die aus den Menschen für Gott und das Lamm erkauft wurden.
Offensichtlich dient diese Aufzählung in der Offenbarung nicht dazu, natürliche Juden nach ihren Stämmen zu kennzeichnen, sondern zeigt, dass das „geistige Israel“ ein ähnliches organisatorisches Gefüge aufweist wie das natürliche Israel. Dieses Gefüge ist ausgewogen. Die „neue Nation“ besteht aus 144 000 Gliedern — 12 000 aus jedem der 12 Stämme. In diesem „Israel Gottes“ ist im Gegensatz zum irdischen Israel kein Stamm besonders dazu auserwählt, die Könige oder die Priester hervorzubringen. Alle Glieder der heiligen Nation, dem Israel Gottes, sollen als Könige herrschen, und alle Glieder sollen als Priester dienen.
EÜ, Galater 6:15,16
Denn es kommt nicht darauf an, ob einer beschnitten oder unbeschnitten ist, sondern darauf, dass er neue Schöpfung ist. 16Friede und Erbarmen komme über alle, die sich von diesem Grundsatz leiten lassen, und über das Israel Gottes.
EÜ, Offenbarung20:6
Selig und heilig, wer an der ersten Auferstehung teilhat. Über solche hat der zweite Tod keine Gewalt. Sie werden Priester Gottes und Christi sein und tausend Jahre mit ihm herrschen.
Schriftstellen, welche sich wie Johannes 10:16 ausschliesslich auf die anderen Schafe beziehen, gibt es nicht viele. Da in den Griechischen Schriften, wie bereits erwähnt, vor allem von der kleinen Herde die Rede ist und ihre Botschaft auch hauptsächlich an diese gerichtet ist, finden sich in derselben auch einige Formulierungen, die sich ausschliesslich auf die kleine Herde, nicht auf die anderen Schafe beziehen. Dazu gehören natürlich die meisten Bibelzitate aus diesem Themenbereich. (Weitere Beispiele unter: Schriftstellen)
Eines versteht sich allerdings von selbst; was an die kleine Herde gerichtet wird, ist grösstenteils auch für die anderen Schafe massgebend. An Gottes Gesetze beispielsweise müssen sich alle Schafe Gottes halten, nicht nur jene, welche gemäss der himmlischen Berufung zu Königen und Priestern gemacht werden.
Eine weitere wichtige Schriftstelle gibt es jedoch, welche sich explizit auf einen bestimmten Teil der anderen Schafe bezieht.
EB, Offenbarung7:9,10
Nach diesem sah ich: Und siehe, eine große Volksmenge, die niemand zählen konnte, aus jeder Nation und aus Stämmen und Völkern und Sprachen, stand vor dem Thron und vor dem Lamm, bekleidet mit weißen Gewändern und Palmen in ihren Händen. 10 Und sie rufen mit lauter Stimme und sagen: Das Heil unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm!
Die „grosse Volksmenge“ ist der Teil der anderen Schafe, welcher aus der grossen Drangsal kommt, die Grosse Drangsal also überlebt.
SB, Offenbarung7:13-15
Und einer von den Ältesten ergriff das Wort und sprach zu mir: Wer sind diese, die mit weißen Kleidern bekleidet sind, und woher sind sie gekommen?14Und ich sprach zu ihm: Herr, du weißt es! Und er sprach zu mir: Das sind die, welche aus der großen Drangsal kommen; und sie haben ihre Kleider gewaschen, und sie haben ihre Kleider weiß gemacht in dem Blut des Lammes. 15Darum sind sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel; und der auf dem Thron sitzt, wird sein Zelt aufschlagen über ihnen.
Wenn wir jetzt auf den Kontext der Offenbarung achten, erfahren wir, wo diese grosse Volksmenge wohnen wird und dass sie nicht mit der kleinen Herde identisch sein kann. Folglich kann es sich nur um die anderen Schafe, beziehungsweise einen Teil der anderen Schafe handeln.
EB, Offenbarung21:1-3
Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer gibt es nicht mehr. 2Und ich, Johannes, sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabsteigen, zubereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut. 3Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen; und sie werden seine Völker sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott.
Johannes sah also das „neue Jerusalem“, auch die „kleine Herde“, die „Braut“ und die „hundertvierundvierzigtausend“ genannt, aus dem neuen Himmel herabsteigen, auf die neue Erde, über welche sie unter Jesus Christus für tausend Jahre regieren werden und wo die Menschen, die „anderen Schafe“, wohnen, über welche Gott sein Zelt ausgebreitet hat.
Wer wird wiedergeboren?
Der griechische Ausdruck für „wiedergeboren“ (γεννηθῇ ἄνωθεν / gennethe anothen) kann auch mit „von neuem geboren“ oder aber mit „von oben geboren“ wiedergegeben werden, was die Tatsache unterstreicht, dass die Entscheidung darüber, wer wiedergeboren wird und wer nicht, von Gott getroffen wird, nicht von den Betroffenen selbst.
NA.IÜ, Johannes3:7
Nicht wundere dich, daß ich gesagt habe zu dir: „Es ist nötig, (dass) ihr geboren werdet von oben“
Die Wiedergeburt kann man genausowenig selbst veranlassen, wie man dies bei seiner Geburt konnte. Genauso, wie wir vor unserer Geburt von unserem leiblichen Vater gezeugt werden mussten, kann jemand nur dann wiedergeboren werden, wenn Gott, der himmlische Vater, seine neue Geburt bewirkt.
LB, Johannes1:13
die nicht aus dem Blut noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind.
LB, 1.Petrus 1:3
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten,
Um erkennen zu können, wer wiedergeboren wird, muss man auch verstehen, was die Wiedergeburt eigentlich ist.
ME, Johannes3:3-5
3Jesus gab ihm zur Antwort: »Wahrlich, wahrlich ich sage dir: Wenn jemand nicht von oben her (oder: von neuem) geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.« / ... / 5Jesus antwortete: »Wahrlich, wahrlich ich sage dir: Wenn jemand nicht aus (oder: durch) Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes eingehen.
Für die neue Geburt sind also zwei Schritte erforderlich. Von neuem geboren (wiedergeboren) zu werden bedeutet „aus Wasser und Geist geboren“ zu werden. Was heisst das genau?
Mit der Wendung „aus Wasser geboren“ ist die Taufe im Wasser gemeint, sowohl Johannes der Täufer als auch die Jünger Jesu tauften die Gläubigen im Wasser. Was aber bedeutet es, „aus Geist geboren“ zu werden?
Johannes der Täufer sagte: „Ich taufte euch mit Wasser, er [Jesus] aber wird euch mit heiligem Geist taufen“ wie der Evangelist Markus festhält (Markus 1:7, 8). Im Weiteren schildert Markus die erste Taufe dieser Art.
ZB, Markus 1:9,10
Und es geschah in jenen Tagen, dass Jesus aus Nazaret in Galiläa kam und sich von Johannes im Jordan taufen liess. 10Und sogleich, als er aus dem Wasser stieg, sah er den Himmel sich teilen und den Geist wie eine Taube auf sich herabsteigen.
Im Jordan wurde Jesus mit Wasser getauft. Und in dem Augenblick, als er vom Himmel her den Geist empfing, wurde er als Erster mit heiligem Geist getauft.
Als er etwa dreieinhalb Jahre später im Jahre 33 in den Himmel zurückkehrte versprach Jesus seinen Jüngern, dass sie in wenigen Tagen (an Pfingsten) mit heiligem Geist getauft werden (Apostelgeschichte 1:1-5).
Jesu Jünger wurden zuerst im Wasser getauft, erst danach empfingen sie den heiligen Geist, zusammen mit 3000 Neubekehrten an Pfingsten im Jahre 33.
Der erste Schritt (die Taufe mit Wasser) geht von der jeweiligen Person aus. Der zweite Schritt dagegen (die Taufe mit Geist) geht von Gott aus. Nur jemand, der sowohl mit Wasser als auch mit Geist getauft wird, erfährt die neue Geburt.
Für ein korrektes Verständnis diesbezüglich ist folgende Erkenntnis unerlässlich: Mit Gottes Geist erfüllt zu sein, ist nicht dasselbe wie mit seinem Geist gesalbt (getauft) zu sein. Diese Tatsache lässt sich aus folgendem Zusammenhang erkennen:
Gemäss den Worten Jesu sollten die Apostel an Pfingsten des Jahres 33 mit Geist getauft werden.
LB, Apostelgeschichte1:4,5
Und als er mit ihnen zusammen war, befahl er ihnen, Jerusalem nicht zu verlassen, sondern zu warten auf die Verheißung des Vaters, die ihr, so sprach er, von mir gehört habt; 5denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit dem Heiligen Geist getauft werden nicht lange nach diesen Tagen
Als Gabe empfingen sie den Heiligen Geist aber bereits lange zuvor. Um nämlich Dämonen austreiben und jede Art von Krankheit und Gebrechen heilen zu können, mussten sie von Heiligem Geist erfüllt sein.
EB, Matthäus 10:1
Und als er seine zwölf Jünger herangerufen hatte, gab er ihnen Vollmacht über unreine Geister, sie auszutreiben und jede Krankheit und jedes Gebrechen zu heilen.
Mit welcher Vollmacht die Dämonen ausgetrieben werden, sagt Jesus in Kapitel 12.
EB, Matthäus 12:28
Wenn ich aber durch den Geist Gottes die Dämonen austreibe, so ist also das Reich Gottes zu euch gekommen.
Spätestens als er nach seiner Auferstehung seinen Jüngern erschien, lässt sich die Tatsache, dass sie Heiligen Geist empfingen, nicht mehr leugnen.
EB, Johannes20:22
Und als er dies gesagt hatte, hauchte er sie an und spricht zu ihnen: Empfangt Heiligen Geist!
Mit Geist getauft zu sein beinhaltet zwar, dass der Betroffene mit Heiligem Geist erfüllt ist, jedoch ist nicht jeder, der mit Heiligem Geist erfüllt ist, auch aus Geist geboren (mit dem Geist Gottes gesalbt, getauft). Letzteres ist eine besondere Wirkungsweise des Heiligen Geistes, und Jahwe allein entscheidet darüber, wen er mit seinem Geist salbt.
Wie müsste die neue Geburt heute also vor sich gehen, wenn man an die Taufe zu Pfingsten im Jahre 33 denkt? Genauso wie es bei den Aposteln Jesu und seinen ersten Jüngern der Fall war. Als Erstes bereut jemand seine Sünden und gibt verkehrtes Verhalten auf. Dann verspricht er Gott, ihn für immer anzubeten und ihm zu dienen. Diese Hingabe zeigt er öffentlich durch die Wassertaufe. Doch nur, wenn Gott ihn auswählt, als Herrscher in seinem Königreich mitzuregieren, wird er auch mit Heiligem Geist gesalbt.
SB, 2.Korinther 1:11,22
Gott aber, der uns zusammen mit euch in Christus fest gegründet und uns gesalbt hat, 22er hat uns auch versiegelt und das Unterpfand des Geistes in unsere Herzen gegeben.
EÜ, 1.Petrus 1:3,4
Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus: Er hat uns in seinem großen Erbarmen neu geboren, damit wir durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten eine lebendige Hoffnung haben 4und das unzerstörbare, makellose und unvergängliche Erbe empfangen, das im Himmel für euch aufbewahrt ist.
LB, Offenbarung20:6
Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine Macht; sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre.
Wiedergeboren oder, mit anderen Worten, von oben geboren, neu geboren, werden also jene, die von Gott mit Heiligem Geist gesalbt wurden, also zur „heiligen Nation“ gehören, damit sie das unzerstörbare, makellose und unvergängliche Erbe empfangen können, nämlich um als Könige und Priester mit Christus im Himmel zu regieren.
Diese königliche Priesterschaft, wird während ihres irdischen Lebens, wo sie ihre Himmlische Berufung als Unterpfand erhalten haben, als „kleine Herde“ oder „auserwähltes Geschlecht“ bezeichnet. Nach ihrer Wiedergeburt werden die Auserwählten als eine neue Schöpfung im Himmel leben, dann werden sie „neues Jerusalem“, „Braut“, „Frau des Lammes“, und „die hundertvierundvierzigtausend“ genannt.
Doch wie die Worte des Paulus in Philipper 3:12-14 beweisen, können sich sogar diese erst dann absolut sicher sein, dass sie auch wirklich wiedergeboren werden, wenn sie bis zum Tod die Bedingungen dafür erfüllen. Bis dahin sind sie zwar Auserwählte für die Wiedergeburt und werden bereits als wiedergeboren bezeichnet, können aber ihren Status, den sie durch die Taufe im Geist erhalten haben, durch sündiges Verhalten immer noch verlieren. (Siehe dazu: Bringt Glaube allein Rettung? / Das Königreich erreichen)
Dies stimmt auch mit der Ermahnung von Petrus überein, welche dieser an seine Brüder richtete.
LB, 2.Petrus1:5-10
So wendet alle Mühe daran und erweist in eurem Glauben Tugend und in der Tugend Erkenntnis 6und in der Erkenntnis Mäßigkeit und in der Mäßigkeit Geduld und in der Geduld Frömmigkeit 7und in der Frömmigkeit brüderliche Liebe und in der brüderlichen Liebe die Liebe zu allen Menschen. 8Denn wenn dies alles reichlich bei euch ist, wird's euch nicht faul und unfruchtbar sein lassen in der Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus. 9Wer dies aber nicht hat, der ist blind und tappt im Dunkeln und hat vergessen, dass er rein geworden ist von seinen früheren Sünden. 10Darum, liebe Brüder, bemüht euch desto mehr, eure Berufung und Erwählung festzumachen. Denn wenn ihr dies tut, werdet ihr nicht straucheln
Um also nach einem Leben in Gerechtigkeit endgültig als eine neue Schöpfung wiedergeboren werden zu können, müssen sie vorher sterben oder entrückt werden (jene, die bis zum grossen Tag Gottes überleben), denn als Mensch aus Fleisch und Blut könnten sie im Himmel gar nicht überleben.
EÜ, 1.Korinther15:47-58
47Der Erste Mensch stammt von der Erde und ist Erde; der Zweite Mensch stammt vom Himmel. 48Wie der von der Erde irdisch war, so sind es auch seine Nachfahren. Und wie der vom Himmel himmlisch ist, so sind es auch seine Nachfahren. 49Wie wir nach dem Bild des Irdischen gestaltet wurden, so werden wir auch nach dem Bild des Himmlischen gestaltet werden. 50Damit will ich sagen, Brüder: Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht erben; das Vergängliche erbt nicht das Unvergängliche. 51Seht, ich enthülle euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, aber wir werden alle verwandelt werden 52plötzlich, in einem Augenblick, beim letzten Posaunenschall. Die Posaune wird erschallen, die Toten werden zur Unvergänglichkeit auferweckt, wir aber werden verwandelt werden. 53Denn dieses Vergängliche muss sich mit Unvergänglichkeit bekleiden und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit. 54Wenn sich aber dieses Vergängliche mit Unvergänglichkeit bekleidet und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit, dann erfüllt sich das Wort der Schrift: Verschlungen ist der Tod vom Sieg. 55Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel? 56Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde ist das Gesetz. 57Gott aber sei Dank, der uns den Sieg geschenkt hat durch Jesus Christus, unseren Herrn. 58Daher, geliebte Brüder, seid standhaft und unerschütterlich, nehmt immer eifriger am Werk des Herrn teil und denkt daran, dass im Herrn eure Mühe nicht vergeblich ist.
Die Nachfahren des ersten Menschen (Adam) sind jene, die Hoffnung auf ein ewiges Leben im wiederhergestellten Paradies auf der Erde haben, die anderen Schafe. (Siehe dazu: Das Paradies / Die zweite Chance)
Die Nachfahren des zweiten Menschen (Jesus) sind jene, die an seiner Seite in Gottes himmlischem Königreich für tausend Jahre regieren werden.
Aber für alle Sklaven Gottes gilt im Prinzip dasselbe, ob sie nun auf der Erde leben werden oder als Wiedergeborene im Himmel mitregieren:
Um das Königreich zu erreichen, müssen sie bis zum Schluss standhaft bleiben, sowohl die Auserwählten, welche die kleine Herde bilden, wie auch die anderen Schafe.