Nicht nur Atheisten, welche den Glauben an einen Gott von vornherein ablehnen, behaupten von der Bibel, dass sie sich widerspreche. Auch die Islamisten, deren Glaube sich angeblich auf die Bibel stützen soll, greifen die Heilige Schrift mit genau diesem Vorwurf an, da ihr eigenes "heiliges" Buch nach dem wahren Wort Gottes, der Bibel (Offenbarung 22:18,19), gar nicht existieren dürfte. (Siehe dazu: Merkmale des wahren Glaubens)

 

Wer behauptet, das Wort Gottes widerspreche sich, der behauptet nichts anderes, als dass Gott sich selbst widerspricht, denn die ganze Schrift ist von ihm inspiriert (2. Timotheus 3:16,17). Dessen sind sich natürlich auch die Islamisten bewusst, also müssen sie behaupten, die heutige Bibel sei verfälscht. Es stimmt zwar, dass viele Übersetzungen heutzutage einige Fehler enthalten, doch nicht in dem Ausmass, wie es Atheisten und Islamisten suggerieren wollen. Gott hätte nie zugelassen, dass sein Wort verloren geht. Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, doch das Wort unseres Gottes bleibt in Ewigkeit. (EÜ, Jesaja 40:8)

 

Da von keinem Bibelbuch noch Originalmanuskripte der inspirierten Bibelschreiber erhalten geblieben sind, kann es sich auch bei den ältesten noch vorhandenen Handschriften nur um Abschriften handeln. Da diese Arbeit aber sehr gewissenhaft ausgeführt wurde, gibt es nur sehr wenige Abschreibefehler, welche anhand des Kontextes der Bibel und mit Hilfe der Textforschung eindeutig zu erkennen sind.

Heute findet man in Museen Bibelhandschriften, die zwischen 400 und 500 Jahre vor der Zeit geschrieben wurden, in der der Koran ins Dasein kam. Wenn wir unsere heutigen Bibeln mit diesen alten Handschriften vergleichen, kann man leicht feststellen, dass keine bedeutsame Abweichung vorhanden ist. Die Bibel ist im Wesentlichen unverändert geblieben. Sie hat sich mit Sicherheit nicht verändert, seit im Koran geschrieben wurde: Siehe, wir haben die Thora offenbart, darin eine Rechtleitung ist und ein Licht...“ (Der Koran, nach Abdelkaaba Abdallah Abu-Bekr, 5. Sura vom Tisch, Vers 48).

 

Wer sich jedoch mit dem Kontext der Bibel nicht auskennt, sieht Widersprüche, wo keine sind, wie beispielsweise der Verfasser eines PDF's mit dem blasphemischen Titel "101 klare Widersprüche in der Bibel", welches im Internet zu finden ist.

 

Schon beim Überfliegen des besagten PDF's stiess ich auf sogenannte "Widersprüche", die ich auf Anhieb widerlegen konnte, ohne auch nur eine Bibel aufzuschlagen.

 

 

 

So zum Beispiel der sogenannte Widerspruch 77 des besagten PDF:

 

Was geschieht mit Adam falls er von dem Baum der Erkenntnis isst?

 

a) Adam wurde gesagt, dass er an dem Tag, an dem er von dem Baum der

Erkenntnis esse, sterben werde. (1 Mose 2:17)

b) Adam isst von dem Baum und zeugt danach Söhne und Töchter und wird 930

Jahre alt. (1. Mose 5:4,5)

 

NeÜ, 1 Mose 2:17 nur nicht von dem Baum, der dich Gut und Böse erkennen lässt. Sobald du davon isst, musst du sterben."

NeÜ, 1. Mose 5:4 Nach der Geburt Sets lebte Adam noch 800 Jahre und zeugte weitere Söhne und Töchter, bis er im Alter von 930 Jahren starb.

 

Die Antwort:

Die Antwort ist klar und einfach: Adam starb noch an diesem buchstäblichen Tag den geistigen Tod und verlor dadurch das ewige Leben, danach lebte er noch 930 Jahre auf der Erde und starb schliesslich endgültig. Für Jahwe sind 1000 Jahre wie ein Tag und ein Tag wie 1000 Jahre (Psalm 90:4 / 2. Petrus 3:8). Adam starb also sowohl geistig wie auch körperlich noch am selben Tag, als er von der Frucht vom Baum der Erkenntnis ass.

 

 

 

Alle sogenannten "Widersprüche" richtigzustellen wäre mir zu schade für meine Zeit gewesen. Allerdings fand ich zum besagten PDF noch eine Stellungnahme des Übersetzers der Neuen evangelistischen Übersetzung, deren Überprüfung hinsichtlich der heidnischen Einflüsse (welche in der Christenheit weit verbreitet sind), mich weit weniger langweilte, als nur auf die ohnehin einfältigen "Widersprüche" der Islamisten zu antworten. Da ich die NeÜ und viele weitere Übersetzungen gut kenne, wusste ich gleich, dass ich diese Einflüsse auch finden werde.

 

Viele Anhänger der Christenheit machen genau denselben Fehler wie die Islamisten; sie lesen die Bibel nicht unvoreingenommen, sondern durch den Schleier einer bereits vorgefertigten Meinung. Während die einen die Gedanken eines selbsternannten Propheten im Kopf haben und seinetwegen den Sohn Gottes verleugnen, können sich die anderen nicht von den Lügen der römischen Kaiser des 4. Jahrhunderts trennen und machen aus dem allein wahren Gott eine heidnische Gottheit.

Solange die Mehrheit der Christenheit diese schändlichen Lügen anerkennt, braucht es einen nicht zu verwundern, dass die Islamisten denken, sie wüssten es besser. In einigen Punkten, wie beispielsweise eben ihrer Haltung gegenüber der Dreieinigkeitslehre, kommen sie der biblischen Lehre ja tatsächlich näher (ihnen ist beispielsweise klar, dass die Schöpfung den Schöpfer nicht hätte töten können). Dies entschuldigt aber selbstverständlich nicht die Tatsache, dass sie den Sohn Gottes verleugnen.

 

Einige der Antworten in der Stellungnahme zum besagten PDF enthielten ursprünglich deutliche Spuren solcher auf heidnischen Übelieferungen basierenden Lügen. Diese habe ich durch wirklich biblische Antworten ersetzt und werde das Ergebnis ebenfalls als PDF-Datei ins Internet stellen, unter dem Titel "101 vermeintliche Widersprüche in der Bibel".

 

 

Abschliessend kann ich hierzu nur Folgendes sagen:

 

Wer die Bibel wirklich kennt, achtet auf ihren Kontext, anstatt einzelne Verse aus dem Zusammenhang zu reissen, um damit entweder die islamistischen Lehren zu untermauern oder heidnische Glaubensgrundlagen in pseudochristliche Lehren zu integrieren. Wer auf den Kontext achtet erkennt die Einfältigkeit solcher "Widersprüche".

 

Noch etwas offensichtlicher und daher genau richtig, um das Prinzip blosszustellen, auf welchem die 101 sogenannten "Widersprüche" der Islamisten beruhen, ist folgender von mir zur Veranschaulichung kreierte Widerspruch Nr. 102:

 

Widerspruch 102

Sollen Christen rauchen oder nicht?

a) Den Christen wird vorgeschrieben, sie sollen zuerst rauchen, dann erst arbeiten. (Matthäus

13:30)

b) Die Christen sollen ihren Körper nicht verderben, da er der Tempel Gottes ist und Gott

sonst sie verderben wird. (1.Korinther 3:16,17)

 

Dass die Aussage Jesu Christi ...Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen... (EÜ, Matthäus 13:30) nicht so zu verstehen ist, wie es in Behauptung a) dargestellt wird, braucht hoffentlich nicht weiter erklärt zu werden.

Nach demselben Prinzip liessen sich noch Tausende solcher sogenannten Widersprüche konstruieren, nur ist dies für einen wahrheitsliebenden Menschen nicht erstrebenswert.