Behauptungen
Der Blogger der sich als ein "Bibellehrer" ausgeben will und dabei noch nicht einmal erkannt hat, dass in der Politik mitzumischen in Wahrheit bedeutet, Anbeter des Wilden Tieres zu sein, vertritt auch hier wieder die klassischen Standpunkte der sogenannten Christenheit.
Seine Erklärungsversuche zur Definierung der „kleinen Herde“ und der „anderen Schafe“ lassen deutlich erkennen, dass er die Zeit, welche er an die Politik verschwendet, besser in sein Bibelstudium investieren würde. (Zur Politik siehe: Über (christliche) Feste und Riten / Behauptungen)
Die 144000
Wer sind die 144.000?
An sich ist es sehr einfach herauszufinden, wer die 144000 sind. Die Bibel gibt deutliche Hinweise anhand derer wir sie identifizieren können: beide Symbole, die 144000 und die große Volksmenge bezeichnen ein- und dieselbe Personengruppe: all die Menschen, die zu Gottes Volk gehören, all die Menschen, die wahrhaft an Christus glauben und ihm nachfolgen!
Um einen scheinbaren "Beweis" für seine Behauptung aufbauen zu können, kommt er nicht darum herum, Schriftstellen wie Matthäus 6:10 und 2.Petrus 3:13 zu ignorieren. (Siehe unter: Wer ist wer, wer wird wiedergeboren? / Zwei verschiedene Hoffnungen)
Nur funktioniert das Picken von Rosinen beim Bibelstudium nicht, weswegen er, wie bei all seinen Themen, auch hier einem Irrtum unterliegt. Sehen wir uns seine "Beweisführung" einmal an.
Wer sind die Sklaven Gottes?
Wer wird versiegelt? Wer sind die Knechte/Sklaven Gottes?
Es ist einfach, die Personengruppe zu identifizieren, die die 144000 darstellt. Der Bibeltext benennt klar, wer versiegelt wird.
Durch einen Vergleich von Offenbarung 7:2,3 mit Römer 6:16-23 kommt Herr Evermann zu folgendem Schluss:
Es gibt auf dieser Welt also nur zwei Sorten von Knechten/Sklaven: es gibt auf der einen Seite die Diener Gottes, die Diener der Gerechtigkeit. Auf der anderen Seite gibt es die Diener der Ungerechtigkeit.
Damit ist klar, wer die 144000 sind: es handelt sich um die Menschen, die wahrhaft Christen sind. Das sind diejenigen Menschen, die ihr Leben Gott unterstellt haben, und die durch den Glauben an Jesus und an sein Loskaufopfer Vergebung für ihre Schuld empfangen haben. Diese bezeichnet Gott als seine Sklaven bzw. Diener. Diesen gibt Gott als Geschenk das ewige Leben.
Die beiden Sorten Sklaven, die es gibt, hat er richtig identifiziert. Dies heisst jedoch nicht, dass die Sklaven Gottes nicht gemäss Johannes 10:16 aus zwei verschiedenen Hürden kommen können. (Siehe unter: Wer ist wer, wer wird wiedergeboren? / Wer sind die "anderen Schafe"?)
Solche fadenscheinigen Halbwahrheiten sind typisch für jene, die Politik treiben. Wie geht es weiter?
wozu versiegelt?
Wozu werden die Knechte Gottes versiegelt? Was ist der Zusammenhang im Buch der Offenbarung?
Die 144000 und die große Volksmenge aus Offb 7 stehen nicht im luftleeren Raum. Sie stehen in einem großen Zusammenhang: sie sind Teil einer prophetischen Vision, die viele Kapitel der Offenbarung umfasst. Sie beginnt in Kapitel 4 und reicht durchgehend mindestens bis Kapitel 9.
Dann holt er wieder weit aus und kommt schliesslich endlich auf den Punkt, den scheinbaren "Beweis", warum die 144'000 und die grosse Volksmenge ein und dieselbe Personengruppe sein sollen:
Das ist die große Frage, die sich die Menschheit stellen wird, wer kann vor Gott und vor Jesus bestehen? Mit Offb 6,17 endet dieses Kapitel. Offenbarung 7 enthält die Antwort auf diese Frage. Sie stellt uns diejenigen Menschen vor, die vor Gottes Zorn bestehen können, die christliche Gemeinde. Nur diese Menschen können bestehen, nur sie. Wir blättern schon einmal vorwärts, wie es in Kapitel 8 und 9 weitergeht: es kommen das siebente Siegel und die sieben Posaunen. Nach der fünften Posaune begegnen und die 144000 erneut:
Offb 9:3-6
(3) Und aus dem Rauch kamen Heuschrecken hervor auf die Erde; und es wurde ihnen Vollmacht gegeben, wie die Skorpione der Erde Vollmacht haben. (4) Und es wurde ihnen gesagt, daß sie dem Gras der Erde keinen Schaden zufügen sollten, auch nicht irgend etwas Grünem, noch irgend einem Baum, sondern nur den Menschen, die das Siegel Gottes nicht an ihrer Stirne haben. (5) Und es wurde ihnen gegeben, sie nicht zu töten, sondern daß sie fünf Monate lang gequält würden. Und ihre Qual war wie die Qual von einem Skorpion, wenn er einen Menschen sticht. (6) Und in jenen Tagen werden die Menschen den Tod suchen und ihn nicht finden; und sie werden begehren zu sterben, und der Tod wird von ihnen fliehen.
Das wird für die Menschheit eine schlimme Zeit werden. Nur eine einzige Gruppe von Menschen wird hier verschont, diejenigen, die in Kapitel 6 mit dem Siegel Gottes gekennzeichnet wurden: es sind die Sklaven bzw. Knechte Gottes, also (siehe hier) alle wahrhaft gläubigen.
Offensichtlich wollte Herr Evermann hier nicht auf Kapitel 6, sondern auf Kapitel 7 verweisen, wo die Sklaven Gottes versiegelt werden. Wenn man auf (siehe hier) klickt, kommt man jedenfalls wieder zurück zum vorherigen Thema, wo er folgende Schriftstelle mit Römer 6:16-23 vergleicht.
Offb 7,2+3 (NWÜ)
(2) Und ich sah einen anderen Engel vom Sonnenaufgang heraufkommen, der ein Siegel des lebendigen Gottes hatte; und er rief mit lauter Stimme den vier Engeln zu, denen gewährt war, die Erde und das Meer zu beschädigen, (3) und sagte: „Beschädigt nicht die Erde noch das Meer, noch die Bäume, bis wir die Sklaven unseres Gottes an ihrer Stirn versiegelt haben.“
Die Lehre der Zeugen Jehovas kann hier nicht richtig sein. Wenn sie es wäre, was wäre dann?
Wenn die Lehre der Zeugen Jehovas richtig wäre, dann warten auf die Menschen der “großen Volksmenge”, also auf fast alle Zeugen Jehovas schlimme Zeiten. Ihre Qual wäre so schlimm, dass sie (wie es der Bibeltext sagt) den Tod suchen aber nicht finden werden. Was wäre das für eine schlimme Nachricht. Zum Glück ist es aber nicht so, denn die 144000 und die große Volksmenge bezeichnen ein und dieselbe Gruppe von Menschen: all die, die wahrhaftig an Christus glauben.
Hier zeigt sich jetzt, wie schlecht sich die Rosinenpickerei auf das Bibelstudium auswirkt. Würde er Matthäus 6:10 und 2.Petrus 3:13 nicht ignorieren, hätte Herr Evermann vielleicht festgestellt, dass seine Theorie im Widerspruch dazu steht, und hätte weiterstudiert.
Vielleicht wäre ihm dann sogar klar geworden, dass mit den „Menschen, die das Siegel Gottes nicht an ihrer Stirne tragen“, nicht einfach alle anderen Menschen gemeint sind, sondern jene, die von sich behaupten, sie würden es tragen, in Wirklichkeit jedoch zu den Sklaven der Ungerechtigkeit gehören.
Während es sich bei den 144'000, die das Siegel Gottes tragen, um die Braut handelt, die Frau des Lammes, handelt es sich bei denen, die das Siegel nicht tragen, um das Pendant dazu, um die andere Frau, die Hure, genannt Babylon die Grosse, welche die geistlichen Führer der falschen Religionen verkörpert.
Die Heuschrecken versinnbildlichen die wahren Diener Gottes, welche die Hure quälen, indem sie ihre Lügen auf der ganzen Welt blossstellen.
Seine falsche Schlussfolgerung bezüglich der kleinen Herde und der anderen Schafe hindert ihn schliesslich auch beim Thema Wiedergeburt daran, wahre Erkenntnis zu erlangen:
Wiedergeburt
Die Wiedergeburt: wer, wann, wie und zu welchem Zweck?
Was steht in der Bibel über die Wiedergeburt?
Jesus selbst hat gesagt, dass die Wiedergeburt ausgesprochen wichtig ist:
Joh 3,3: Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, wenn jemand nicht von neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen!
Joh 3,5: Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen!
Joh 3,7: Laß dich’s nicht wundern, daß ich dir gesagt habe: Ihr müßt von neuem geboren werden!
Halten wir fest: Wer nicht wiedergeboren ist, kommt in Gottes Reich nicht hinein. Man sollte sich daher vergewissern, ob man wiedergeboren ist.
Eine weitere klare Aussage der Bibel über die Wiedergeburt ist 1 Johannes 5:1
Jeder, der glaubt, daß Jesus der Christus ist, ist aus Gott geboren.
So einfach, wie Herr Evermann und auch viele andere es gerne hätten, ist es aber nicht. Hier gilt es die Frage zu klären, ob Glaube allein Rettung bringen kann. Die Aussage des Johannes in 1.Johannes 5:1 ist so zu verstehen, dass der Glaube an Jesus als den Gesalbten Gottes die Grundvoraussetzung für die Wiedergeburt ist, nicht das einzige Kriterium, was aus den weiteren Versen auch hervorgeht. Wäre Vers 1 so gemeint, wie Herr Evermann ihn auslegen will, würde Johannes nämlich sowohl den Worten des Paulus und des Petrus (siehe dazu: Wer ist wer, wer wird wiedergeboren? / Wer wird wiedergeboren?) wie auch seinen eigenen widersprechen.
EB, 1.Johannes 3:4-10
Jeder, der die Sünde tut, tut auch die Gesetzlosigkeit, und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit. 5 Und ihr wisst, dass er offenbart worden ist, damit er die Sünden wegnehme; und Sünde ist nicht in ihm. 6 Jeder, der in ihm bleibt, sündigt nicht; jeder, der sündigt, hat ihn nicht gesehen noch ihn erkannt. 7 Kinder, niemand verführe euch! Wer die Gerechtigkeit tut, ist gerecht, wie er gerecht ist. 8 Wer die Sünde tut, ist aus dem Teufel, denn der Teufel sündigt von Anfang an. Hierzu ist der Sohn Gottes offenbart worden, damit er die Werke des Teufels vernichte. 9 Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde, denn sein Same3 bleibt in ihm; und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist. 10 Hieran sind offenbar die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels: Jeder, der nicht Gerechtigkeit tut, ist nicht aus Gott, und wer nicht seinen Bruder liebt.
Die unbiblische Theorie, allein durch Glauben werde man gerettet oder gar wiedergeboren, kann nur scheinbar, mit Hilfe einzelner, aus dem Zusammenhang gerissener Verse, gestützt werden, dem Kontext der Bibel hält sie nicht stand. Paulus, Johannes, Jakobus und auch Jesus betonen immer wieder, dass wahrer Glaube nicht nur aus Worten besteht.
Das Motiv für diese Theorie liegt auf der Hand; wer die Welt zu sehr liebt, um sich an Gottes Gesetze zu halten, sich aber trotzdem als Diener Gottes sehen will, greift auf sie zurück. Doch zum Schluss wird dies nicht aufgehen. (Siehe dazu: Bringt Glaube allein Rettung? / Das Königreich erreichen)
Wenn jeder automatisch wiedergeboren wäre, der an Jesus als den Christus glaubt, so wären Satan und seine Dämonen auch wiedergeboren, denn diese glauben bestimmt daran, da sie es sogar mit Sicherheit wissen.
SB, Jakobus 2:19
Du glaubst, dass es nur einen Gott gibt? Du tust wohl daran! Auch die Dämonen glauben es – und zittern!
Wir sollten an dieser Stelle die Frage zurückstellen, ob es in der Bibel wirklich die Trennung in diese beiden Gruppen gibt. An anderer Stelle werden wir sehen, dass dem nicht so ist. Nehmen wir für den Augenblick einmal an, die Bibel lehrte tatsächlich diese Unterscheidung. Wir hätten dann im Reich Gottes eine Trennung in zwei Gruppen: die eine Gruppe stellt die Regierung, die andere die Untertanen. Über beide müsste man jedoch sagen, sie sind “im Reich Gottes”. Eine Veranschaulichung: Angenommen, ich würde in ein Land wie die USA auswandern. Ich wäre dann in diesem “Reich” der USA. Daraus würde aber noch nicht folgen, dass ich in den USA irgend eine Regierungsposition innehätte. Aber ich wäre “in diesem Reich”.
Wie wir oben gesehen haben sagt Jesus in Joh 3,5+7 dass nicht-Wiedergeborene in Gottes Reich nicht hineinkommen können. Jesus redet hier nicht von Regierungsfunktion! Also müssten auch die Angehörigen der “großen Volksmenge” wiedergeboren sein. Sonst wären sie nicht in diesem Reich, also in der neuen Welt, die Gott bereiten will. (Offb. 21) Sind sie denn wiedergeboren? Werfen wir noch einmal einen Blick auf 1 Joh 5:1:
Der kurzsichtige Vergleich mit den USA ist auch typisch für jene die in der Politik mitmischen. Woher will dieser Blogger wissen, dass Jesus hier nicht von der Regierungsfunktion spricht?
In der Profangräzität (nicht kirchlichen altgriechischen Wesensart) schwankt die Bedeutung des Wortes „βασιλεία“ (basileia) zwischen:
-
funktionalem Sinn = Königsherrschaft, Königsamt oder Königswürde
und
-
geographischem Sinn = Königreich
Oder einfach ausgedrückt: Dieses Wort kann sowohl für das Land selbst, als auch für dessen Regierung (=Fremdwort für Herrschaft) stehen, worin sich alle meine Wörterbücher einig sind. Auch in diesem Fall entscheidet der Bibelkontext.
Wie meistens spricht Jesus auch in Johannes 3:3,5,7 vom himmlischen Teil des Königreiches Gottes (der Herrschaft, Regierung), denn dies ist die Neue Botschaft, die er den Menschen bringt, nur erwähnt er dies nicht jedes Mal explizit.
Sein Argument, wieso die 144'000 und die grosse Volksmenge identisch sein sollen, basiert ebenfalls auf einer Fehlinterpretation, wie ich es zuvor bereits bewiesen habe.
Herr Evermann macht immer wieder denselben Fehler, er ignoriert die Tatsache, dass es zwei verschiedene Hoffnungen auf Ewiges Leben gibt, und stellt damit Jesus Christus und den Apostel Petrus als Lügner hin. (Siehe unter: Wer ist wer, wer wird wiedergeboren?)
Eigentlich stellt er damit aber Jahwe als Lügner hin, denn die Worte Jesu aus Matthäus 6:10 beziehen sich, wie auch die Worte des Petrus in 2.Petrus 3:13, auf Jesaja 65:17, wo Jesaja die Worte der Verheissung Jahwes wiedergibt. (Siehe unter: Das Paradies / Das neue Paradies)
Auf seine Fehlinterpretation von 1.Johannes 5:1 scheint Herr Evermann ganz besonders stolz zu sein, er kommt weiter unten in seinem Blog noch ein drittes Mal darauf zu sprechen. Nur vergisst er dabei, wie immer, auf den Kontext zu achten.
Wie zuvor bereits gezeigt, gibt es zu viele Stellen, die seiner Auslegung widersprechen. Glaube, der nur aus Worten besteht, bringt weder die kleine Herde in den Himmel noch die anderen Schafe ins Paradies auf Erden.
Glaube ist ganz einfach die Grundvoraussetzung dafür, reicht aber alleine nicht aus, um gerettet zu werden. Aber dieser Herr glaubt vermutlich tatsächlich, er wisse es noch besser als Jakobus, Paulus, Johannes und sogar unser Herr Jesus Christus. (Siehe dazu: Bringt Glaube allein Rettung?)