Der griechische Ausdruck für „wiedergeboren“ (γεννηθῇ ἄνωθεν / gennethe anothen) kann auch mit „von neuem geboren“ oder aber mit „von oben geboren“ wiedergegeben werden, was die Tatsache unterstreicht, dass die Entscheidung darüber, wer wiedergeboren wird und wer nicht, von Gott getroffen wird, nicht von den Betroffenen selbst.
NA.IÜ, Johannes3:7
Nicht wundere dich, daß ich gesagt habe zu dir: „Es ist nötig, (dass) ihr geboren werdet von oben“
Die Wiedergeburt kann man genausowenig selbst veranlassen, wie man dies bei seiner Geburt konnte. Genauso, wie wir vor unserer Geburt von unserem leiblichen Vater gezeugt werden mussten, kann jemand nur dann wiedergeboren werden, wenn Gott, der himmlische Vater, seine neue Geburt bewirkt.
LB, Johannes1:13
die nicht aus dem Blut noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind.
LB, 1.Petrus 1:3
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten,
Um erkennen zu können, wer wiedergeboren wird, muss man auch verstehen, was die Wiedergeburt eigentlich ist.
ME, Johannes3:3-5
3Jesus gab ihm zur Antwort: »Wahrlich, wahrlich ich sage dir: Wenn jemand nicht von oben her (oder: von neuem) geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.« / ... / 5Jesus antwortete: »Wahrlich, wahrlich ich sage dir: Wenn jemand nicht aus (oder: durch) Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes eingehen.
Für die neue Geburt sind also zwei Schritte erforderlich. Von neuem geboren (wiedergeboren) zu werden bedeutet „aus Wasser und Geist geboren“ zu werden. Was heisst das genau?
Mit der Wendung „aus Wasser geboren“ ist die Taufe im Wasser gemeint, sowohl Johannes der Täufer als auch die Jünger Jesu tauften die Gläubigen im Wasser. Was aber bedeutet es, „aus Geist geboren“ zu werden?
Johannes der Täufer sagte: „Ich taufte euch mit Wasser, er [Jesus] aber wird euch mit heiligem Geist taufen“ wie der Evangelist Markus festhält (Markus 1:7, 8). Im Weiteren schildert Markus die erste Taufe dieser Art.
ZB, Markus 1:9,10
Und es geschah in jenen Tagen, dass Jesus aus Nazaret in Galiläa kam und sich von Johannes im Jordan taufen liess. 10Und sogleich, als er aus dem Wasser stieg, sah er den Himmel sich teilen und den Geist wie eine Taube auf sich herabsteigen.
Im Jordan wurde Jesus mit Wasser getauft. Und in dem Augenblick, als er vom Himmel her den Geist empfing, wurde er als Erster mit heiligem Geist getauft.
Als er etwa dreieinhalb Jahre später im Jahre 33 in den Himmel zurückkehrte versprach Jesus seinen Jüngern, dass sie in wenigen Tagen (an Pfingsten) mit heiligem Geist getauft werden (Apostelgeschichte 1:1-5).
Jesu Jünger wurden zuerst im Wasser getauft, erst danach empfingen sie den heiligen Geist, zusammen mit 3000 Neubekehrten an Pfingsten im Jahre 33.
Der erste Schritt (die Taufe mit Wasser) geht von der jeweiligen Person aus. Der zweite Schritt dagegen (die Taufe mit Geist) geht von Gott aus. Nur jemand, der sowohl mit Wasser als auch mit Geist getauft wird, erfährt die neue Geburt.
Für ein korrektes Verständnis diesbezüglich ist folgende Erkenntnis unerlässlich: Mit Gottes Geist erfüllt zu sein, ist nicht dasselbe wie mit seinem Geist gesalbt (getauft) zu sein. Diese Tatsache lässt sich aus folgendem Zusammenhang erkennen:
Gemäss den Worten Jesu sollten die Apostel an Pfingsten des Jahres 33 mit Geist getauft werden.
LB, Apostelgeschichte1:4,5
Und als er mit ihnen zusammen war, befahl er ihnen, Jerusalem nicht zu verlassen, sondern zu warten auf die Verheißung des Vaters, die ihr, so sprach er, von mir gehört habt; 5denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit dem Heiligen Geist getauft werden nicht lange nach diesen Tagen
Als Gabe empfingen sie den Heiligen Geist aber bereits lange zuvor. Um nämlich Dämonen austreiben und jede Art von Krankheit und Gebrechen heilen zu können, mussten sie von Heiligem Geist erfüllt sein.
EB, Matthäus 10:1
Und als er seine zwölf Jünger herangerufen hatte, gab er ihnen Vollmacht über unreine Geister, sie auszutreiben und jede Krankheit und jedes Gebrechen zu heilen.
Mit welcher Vollmacht die Dämonen ausgetrieben werden, sagt Jesus in Kapitel 12.
EB, Matthäus 12:28
Wenn ich aber durch den Geist Gottes die Dämonen austreibe, so ist also das Reich Gottes zu euch gekommen.
Spätestens als er nach seiner Auferstehung seinen Jüngern erschien, lässt sich die Tatsache, dass sie Heiligen Geist empfingen, nicht mehr leugnen.
EB, Johannes20:22
Und als er dies gesagt hatte, hauchte er sie an und spricht zu ihnen: Empfangt Heiligen Geist!
Mit Geist getauft zu sein beinhaltet zwar, dass der Betroffene mit Heiligem Geist erfüllt ist, jedoch ist nicht jeder, der mit Heiligem Geist erfüllt ist, auch aus Geist geboren (mit dem Geist Gottes gesalbt, getauft). Letzteres ist eine besondere Wirkungsweise des Heiligen Geistes, und Jahwe allein entscheidet darüber, wen er mit seinem Geist salbt.
Wie müsste die neue Geburt heute also vor sich gehen, wenn man an die Taufe zu Pfingsten im Jahre 33 denkt? Genauso wie es bei den Aposteln Jesu und seinen ersten Jüngern der Fall war. Als Erstes bereut jemand seine Sünden und gibt verkehrtes Verhalten auf. Dann verspricht er Gott, ihn für immer anzubeten und ihm zu dienen. Diese Hingabe zeigt er öffentlich durch die Wassertaufe. Doch nur, wenn Gott ihn auswählt, als Herrscher in seinem Königreich mitzuregieren, wird er auch mit Heiligem Geist gesalbt.
SB, 2.Korinther 1:11,22
Gott aber, der uns zusammen mit euch in Christus fest gegründet und uns gesalbt hat, 22er hat uns auch versiegelt und das Unterpfand des Geistes in unsere Herzen gegeben.
EÜ, 1.Petrus 1:3,4
Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus: Er hat uns in seinem großen Erbarmen neu geboren, damit wir durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten eine lebendige Hoffnung haben 4und das unzerstörbare, makellose und unvergängliche Erbe empfangen, das im Himmel für euch aufbewahrt ist.
LB, Offenbarung20:6
Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine Macht; sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre.
Wiedergeboren oder, mit anderen Worten, von oben geboren, neu geboren, werden also jene, die von Gott mit Heiligem Geist gesalbt wurden, also zur „heiligen Nation“ gehören, damit sie das unzerstörbare, makellose und unvergängliche Erbe empfangen können, nämlich um als Könige und Priester mit Christus im Himmel zu regieren.
Diese königliche Priesterschaft, wird während ihres irdischen Lebens, wo sie ihre Himmlische Berufung als Unterpfand erhalten haben, als „kleine Herde“ oder „auserwähltes Geschlecht“ bezeichnet. Nach ihrer Wiedergeburt werden die Auserwählten als eine neue Schöpfung im Himmel leben, dann werden sie „neues Jerusalem“, „Braut“, „Frau des Lammes“, und „die hundertvierundvierzigtausend“ genannt.
Doch wie die Worte des Paulus in Philipper 3:12-14 beweisen, können sich sogar diese erst dann absolut sicher sein, dass sie auch wirklich wiedergeboren werden, wenn sie bis zum Tod die Bedingungen dafür erfüllen. Bis dahin sind sie zwar Auserwählte für die Wiedergeburt und werden bereits als wiedergeboren bezeichnet, können aber ihren Status, den sie durch die Taufe im Geist erhalten haben, durch sündiges Verhalten immer noch verlieren. (Siehe dazu: Bringt Glaube allein Rettung? / Das Königreich erreichen)
Dies stimmt auch mit der Ermahnung von Petrus überein, welche dieser an seine Brüder richtete.
LB, 2.Petrus1:5-10
So wendet alle Mühe daran und erweist in eurem Glauben Tugend und in der Tugend Erkenntnis 6und in der Erkenntnis Mäßigkeit und in der Mäßigkeit Geduld und in der Geduld Frömmigkeit 7und in der Frömmigkeit brüderliche Liebe und in der brüderlichen Liebe die Liebe zu allen Menschen. 8Denn wenn dies alles reichlich bei euch ist, wird's euch nicht faul und unfruchtbar sein lassen in der Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus. 9Wer dies aber nicht hat, der ist blind und tappt im Dunkeln und hat vergessen, dass er rein geworden ist von seinen früheren Sünden. 10Darum, liebe Brüder, bemüht euch desto mehr, eure Berufung und Erwählung festzumachen. Denn wenn ihr dies tut, werdet ihr nicht straucheln
Um also nach einem Leben in Gerechtigkeit endgültig als eine neue Schöpfung wiedergeboren werden zu können, müssen sie vorher sterben oder entrückt werden (jene, die bis zum grossen Tag Gottes überleben), denn als Mensch aus Fleisch und Blut könnten sie im Himmel gar nicht überleben.
EÜ, 1.Korinther15:47-58
47Der Erste Mensch stammt von der Erde und ist Erde; der Zweite Mensch stammt vom Himmel. 48Wie der von der Erde irdisch war, so sind es auch seine Nachfahren. Und wie der vom Himmel himmlisch ist, so sind es auch seine Nachfahren. 49Wie wir nach dem Bild des Irdischen gestaltet wurden, so werden wir auch nach dem Bild des Himmlischen gestaltet werden. 50Damit will ich sagen, Brüder: Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht erben; das Vergängliche erbt nicht das Unvergängliche. 51Seht, ich enthülle euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, aber wir werden alle verwandelt werden 52plötzlich, in einem Augenblick, beim letzten Posaunenschall. Die Posaune wird erschallen, die Toten werden zur Unvergänglichkeit auferweckt, wir aber werden verwandelt werden. 53Denn dieses Vergängliche muss sich mit Unvergänglichkeit bekleiden und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit. 54Wenn sich aber dieses Vergängliche mit Unvergänglichkeit bekleidet und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit, dann erfüllt sich das Wort der Schrift: Verschlungen ist der Tod vom Sieg. 55Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel? 56Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde ist das Gesetz. 57Gott aber sei Dank, der uns den Sieg geschenkt hat durch Jesus Christus, unseren Herrn. 58Daher, geliebte Brüder, seid standhaft und unerschütterlich, nehmt immer eifriger am Werk des Herrn teil und denkt daran, dass im Herrn eure Mühe nicht vergeblich ist.
Die Nachfahren des ersten Menschen (Adam) sind jene, die Hoffnung auf ein ewiges Leben im wiederhergestellten Paradies auf der Erde haben, die anderen Schafe. (Siehe dazu: Das Paradies / Die zweite Chance)
Die Nachfahren des zweiten Menschen (Jesus) sind jene, die an seiner Seite in Gottes himmlischem Königreich für tausend Jahre regieren werden.
Aber für alle Sklaven Gottes gilt im Prinzip dasselbe, ob sie nun auf der Erde leben werden oder als Wiedergeborene im Himmel mitregieren:
Um das Königreich zu erreichen, müssen sie bis zum Schluss standhaft bleiben, sowohl die Auserwählten, welche die kleine Herde bilden, wie auch die anderen Schafe.